Tiere nehmen in unseren Hofkreisläufen eine unverzichtbare Rolle ein: Ziegen und Rinder als Wiederkäuer beweiden ganzjährig das Grünland, verhindern somit die Verbuschung und tragen zum Erhalt biodiverser Grünlandarten der Flora und Fauna bei. Ebenfalls die Hühner sind von der Weide nicht wegzudenken: scharren, picken, koten – lockeres, fein durchwurzeltes humusreiches Grünland ist das Produkt des tierischen Einsatzes.
Ohne die Umwandlungsleistungen der Wiederkäuer könnten wir das Grünland zur menschlichen Ernährung nicht nutzen. Mit eigenen Augen zu sehen, wie Grünland und Tiere im Wechsel der Jahreszeiten aufeinander reagieren, die Folgen von Dürre oder Starkregen in den Arbeitsabläufen zu spüren, die Tiere lange großzuziehen bis sie den ersten Tropfen Milch geben – mit Tieren zu arbeiten lässt Wertschätzung und Faszination wachsen. Dies ist für uns aber nur richtig, solange die (größeren) Tiere einen Namen haben, in natürlichen Herdenverbänden zusammen leben, artgerechte Fütterung genießen und eben Hörner tragen: um ihr Sozialverhalten ausleben zu können, das heißt die Rangordnung innerhalb der Herde festzulegen oder sich einfach am Rücken kratzen zu können.
Bei der Auswahl der Tierrassen waren für uns Gesundheit, Robustheit und die Zweinutzung von Bedeutung: Die Rinder der Rasse Angler Rotvieh alte Zuchtrichtung und die Ziegen der Rasse Bunte Deutsche Edelziege schenken uns sowohl Milch als auch Fleisch, bei den Zweinutzungsrassen ‚Coffee and Cream‘ der Ökologischen Tierzucht (ÖTZ) lassen sich Henne und Hahn gleichermaßen wirtschaftlich halten. Unsere Tiere sind ausgesprochen umgänglich, innerhalb des Herdenverbandes und im Kontakt mit den Menschen. Viel Platz und Weidegang wirken sich positiv auf die Gelassenheit der Tiere und somit auf unseren Arbeitsalltag aus.
Mit dem Ziel als Landwirt*innen von dem Hof sorgenfrei leben zu können, ist es zwangsläufig notwendig, zu Zwecken einer gesunden Herde, der Überschaubarkeit des Betriebes oder aus Altersgründen sich von Tieren zu trennen. Unsere Tiere werden in der Bioland-Schlachterei des Frecklinghofes in Leeden geschlachtet, den Leidensdruck wollen wir so gering wie möglich halten.
Wir wünschen uns, dass unsere Kundschaft und Besucher*innen beim Konsum unserer tierischen Lebensmittel ähnlich wie wir vor Augen haben, welchen Weg das Produkt ‚from farm to fork‘ gegangen ist. Besuchen Sie uns gerne auf Haus Hülshoff und beobachten die Tiere auf einem Spaziergang oder beschäftigen Sie sich intensiver mit unseren Rassen über die Infotafeln auf dem Besucherbalkon am Ziegenstall.